VAERING unterwegs – auf der Intersolar in München
Die Intersolar in München als weiterhin größte Solarmesse der Welt ist immer ein guter Anlaufpunkt, wenn es um neue Themen, aktuelle Trends und den Umgang mit bestehenden und erwarteten Herausforderungen geht. Das interessiert mich natürlich besonders, war die Solarindustrie doch über zehn Jahre meine berufliche Heimat. Für VAERING sind nachhaltige Energielösungen zudem höchst relevant als eines unserer Investitionssegmente.
Zwei Tage lang war ich auf der Messe, konnte mir diverse Angebote anschauen und vor allem auch mit vielen Leuten besprechen. Die Ausstellung war wieder sehr groß, veränderte sich aber auch mit den aktuellen Schwerpunkten in ihrer Zusammensetzung. Dabei fiel bereits auf, dass neben den bekannten Komponenten und Leistungen vor allem dem Segment Batterielösungen deutlich mehr Raum gegeben wurde.
Batterien waren wirklich omnipräsent. Das galt einerseits für Anwendungen aller Art, von Lösungen für den Hausgebrauch über Industrie/ Gewerbe bis zu Großanlagen. Das bezog sich aber auch darauf, wer diese Angebote vorstellte: Sowohl bekannte als auch neue Unternehmen für Speicherprodukte stellten aus, wobei einige von den “kleinen” Anbietern mittlerweile ganz schön groß geworden sind. Zudem fanden sich Speicherlösungen auch auf den Ständen von Anbietern klassischer Technik, speziell bei Modulherstellern fiel das auf, bei Herstellern von Wechselrichtern gehört eine Batterielösung mittlerweile zum Standardangebot.
All das ist natürlich richtig und wichtig, denn um die erneuerbaren Energien weiter auszubauen, müssen wir Stromspitzen in Angebot und Nachfrage ausgleichen. Speicher sind eine der besten Lösungen hierzu, wie mittlerweile auch mehrjährige Datenreihen einzelner Versorger zeigen. Die Flexibilität der Integration im Netz spricht dafür, dass auch die Herausforderungen bei den Übertragungsleitungen damit zumindest in Teilen adressiert werden können. Eines ist insofern sicher: Wir werden einen erheblichen Zubau an Speichern erleben.
Der rapide Preisverfall in der Zelltechnologie hilft der Wirtschaftlichkeit zudem. Gleichwohl steckt in diesem Thema eine der aktuellen Herausforderungen: Geschäftsmodelle (nur) mit Speichern gibt es noch nicht viele, Erfahrungspunkte mit Marktpreisen gibt es entsprechend wenige, und Annahmen vor allem auf der Erlösseite variieren je nach Gesprächspartner sehr stark. Das macht das Investieren auch für VAERING nicht einfacher.
Das zweite Thema, das mir auf der Messe auffiel, war die Individualisierung von Solaranlagen über alle Komponenten hinweg. Und das durchaus auch im optischen Sinne: Die Frage des Designs hat mittlerweile auch die größeren Solarmodulhersteller erreicht, viele bieten nun Module in jeder erdenklichen Form und Farbe an – natürlich wenn gewünscht auch (halb) transparent, zum Beispiel für Balkone.
Ein Hauptargument für die Vermeidung von Solaranlagen am Gebäude dürfte damit der Vergangenheit angehören: der einheitlich langweilige Look und das Durchscheinen der Solarzellen für eine effektive Energieerzeugung. Vielmehr bieten sich den Bauherren und ihren Architekten nunmehr neue Lösungen, gerade auch in der Fassade neue Farbgestaltungen vorzunehmen. Ich bin sicher, durch dieses Angebot kann man noch viel mehr Menschen davon überzeugen, Solaranlage anzuschaffen und diese zum Teil des öffentlichen Raums zu machen. Solar und Architektur gehen auch zusammen!
Zuletzt wurde auf der Messe aber auch deutlich, dass das Thema Netzanschluss bei gewerblichen wie Freiflächen-Anlagen wieder einmal eine große Herausforderung darstellt, und das nicht nur in Deutschland. Wir brauchen auch hier dringend neue Lösungen, gerade auch auf Ebene der Netzbetreiber und dafür, wie diese mit Netzanschlussanträgen umgehen dürfen, damit sich Projekte nicht allein deshalb verzögern.
Mein Fazit: Es war wieder spannend auf der Intersolar, auch wenn brandneue Themen im Moment nicht absehbar sind. Im Detail tut sich aber viel, und das kann natürlich auch für uns von VAERING sehr interessant werden. Wir bleiben dran!